Dževad Karahasan (1953–2023) zählte zu den bedeutendsten europäischen Autoren der Gegenwart. Von 1996 bis 2003 war er Stadtschreiber von Graz, das zu seiner Wahlheimat werden sollte. Als Literatur- und Theaterwissenschaftler an der Universität Sarajevo war er mit dem Institut für Slawistik über viele Jahre als Gastprofessor, Lehrender und zuletzt als wissenschaftlicher Mentor verbunden.
Erich Prunč (1941–2018) widmete sich intensiv der slowenischen Sprachwissenschaft. Als Professor für Übersetzungswissenschaft leitete er über viele Jahre das Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft an der Universität Graz. Sein Einfluss, insbesondere zu Themen wie Translationskultur und -ethik, war wegweisend. Er war Ehrensenator der Universität Ljubljana.
Der in Lemberg gebürtige Byzantinist Volodymyr Zalozec'kyj-Sas (1896–1959, auch: Wladimir Sas-Zaloziecky) leitete von 1949 bis zu seinem Tod den Grazer Lehrstuhl für Kunstgeschichte, wo er seine Forschung zur frühchristlichen und byzantinischen (Bau-)Kunst nun auf die Balkanländern ausdehnte.
Adisa Bašić, geboren 1979 in Sarajevo, Dichterin und Literaturwissenschaftlerin, schloss am Institut für Slawistik mit der Dissertation A Comedic Approach to Erotic Love in a Selection of South Slavic Lyric Poetry (2019) ihr Doktoratsstudium an der Universität Graz ab. Sie ist Trägerin des Literaturpreises Bank Austria Literaris (2012) für den besten Lyrikband Mittel- und Südosteuropas. Sie arbeitet Dozentin an der Universität Sarajevo, wo sie Poesie und kreatives Schreiben lehrt.
Der Burgenlandkroate Martin Zsivkovits (geb. 1955) engagierte sich nach seinem Sprachstudium an der Uni Graz (Serbokroatisch, Altgriechisch, Latein) maßgeblich für die Gründung des Zweisprachigen Bundesgymnasiums in Oberwart für die ungarische und burgenlandkroatische Volksgruppe, dem er bis zu seiner Pensionierung 2019 als Direktor vorstand. Gut 30 Jahre lang hielt er an der Grazer Slawistik einen Einführungskurs in die burgenlandkroatische Sprache und Kultur.
Der jugoslawische Schriftsteller und Diplomat Ivo Andrić (1892–1975) studierte Slawistik und Geschichte in Zagreb, Wien, Krakau und Graz, wo er 1924 promovierte. 1961 erhielt er den Nobelpreis für Literatur „für die epische Kraft, mit der er Motive und Schicksale aus der Geschichte seines Landes gestaltet". Vor dem Wall-Zentrum, wo sich die Grazer Slawistik befindet, wurde ihm 2008 ein Denkmal gesetzt.
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