Mittwoch, 6. November, 2024, 19 Uhr
Literaturhaus Graz, Elisabethstraße 30, 8010 Graz
Lesung & Gespräch
Ljuba Arnautović liest aus Erste Töchter.
Vladimir Vertlib liest aus Heimreise.
Im neuen Roman von Ljuba Arnautović kehrt Karl nach 12 Jahren Gulag mit russischer Ehefrau und zwei Töchtern nach Wien zurück. Von dem, was ihm passiert ist, will man im Nachkriegsösterreich nichts wissen. Sein Ziel ist der gesellschaftliche Aufstieg mit allen Mitteln …
Heimreise von Vladimir Vertlieb ist eine gnadenlose Satire auf die Absurdität der sowjetischen Diktatur in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts: Linas Roadtrip durch die Sowjetunion ist ein Füllhorn unglaublicher Geschichten.
Moderation: Olaf Terpitz und Renate Hansen-Kokoruš
In Kooperation mit Centrum für jüdische Studien
Ljuba Arnautović, geboren 1954 in Kursk (UdSSR), lebt nach wechselnden Aufenthalten in Wien, München und Moskau seit 1987 in Wien. Studium der Sozialpädagogik, Mitarbeit an Projekten des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands (DÖW), Russisch-Übersetzerin, Rundfunkjournalistin. Zahlreiche Radiofeatures, Reportagen, Essays; Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien. Ausbildung zur Autorin für Audiodeskription (Hörfilme für Blinde und Sehbehinderte) und HoH-Untertitelung (für Hörgeschädigte). Seit 2010 betreibt sie gemeinsam mit dem Medienpädagogen und Tontechniker Udo Somma die „SESAM – Medien für alle Sinne o.G.“ – u.a. bespielen sie das „Kaleidoskop“-Filmfestival am Karlsplatz und das „dotdotdot“-Kurzfilmfestival. 2010 absolvierte sie die Leondinger Akademie für Literatur.
Vladimir Vertlib, geboren 1966 in Leningrad. 1971 emigrierte die Familie nach Israel, dann nach Italien, Holland und die USA, bevor sie sich 1981 in Österreich niederließ. Er studierte Volkswirtschaftslehre und lebt seit 1993 als Schriftsteller in Salzburg und Wien. Sein Werk umfasst zahlreiche Romane, Erzählungen und Essays. Sein Roman Lucia Binar und die russische Seele (Deuticke) stand 2015 auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis. 2001 erhielt er den Adelbert von Chamisso-Förderpreis sowie den Anton Wildgans Preis.
Olaf Terpitz forscht und lehrt am Centrum für Jüdische Studien (CJS) der Universität Graz zu europäisch-jüdischen Literaturen, ist dessen stellvertretender Leiter und Mitherausgeber der Schriftenreihe des CJS bei Böhlau. Nach dem Studium der Slawistik und Germanistik in Leipzig, Moskau und Haifa habilitierte er sich 2016 an der Universität Wien.
Renate Hansen-Kokoruš ist em. Professorin für Slawische Literaturen und Kulturen am Institut für Slawistik der Universität Graz. Studium der Slawistik, Geschichte und Germanistik in Mannheim, Sarajevo und Moskau. Forschungsschwerpunkt: Literatur der Moderne und aktuelle Literatur, Identität, Intertextualität, Film, Narratologie.
Mehr Informationen: Neue Bücher von Ljuba Arnautović und Vladimir Vertlib - Literaturhaus Graz (literaturhaus-graz.at)