Moderation: Agnes Altziebler, Mariya Donska
Radio Nacht ist nicht nur ein sprachliches Feuerwerk, sondern ein Gegenwartsroman von eminenter Aktualität. Klimaproteste, Pandemie, die Bedrohung durch Russland – er handelt von einer Zeit, in der die Hoffnungen auf radikale Veränderungen begraben werden.
Als ‚Barrikadenpianist‘ hat er die Revolution zu Hause unterstützt. In der Emigration verdient er sein Geld als Salonmusiker – Josip Rotsky, ein Mann unklarer Identität, dessen Name sich auf Trotzki, Brodsky und Joseph Roth reimt. In einem Schweizer Hotel muss er für den Diktator seines Landes spielen - und wird zum Attentäter. Nach der Haft zieht Rotsky sich in die heimatlichen Karpaten zurück. Geheimdienstler und andere Finsterlinge trachten ihm nach dem Leben. Mit seiner Geliebten Animé und dem Raben Edgar flieht er nach Griechenland. Erst auf der Gefängnisinsel am Null-Meridian ist Schluss. Dort sendet sein "Radio Nacht" rund um die Uhr Musik, Poesie und Geschichten in die sich verfinsternde Welt.
Juri Andruchowytsch, geboren 1960 in Iwano-Frankiwsk/Westukraine, dem früheren galizischen Stanislau, studierte Journalistik und begann als Lyriker; mittlerweile ist er einer der bekanntesten europäischen Autoren der Gegenwart. Zuletzt: Radio Nacht (Suhrkamp 2022).
In Kooperation mit Institut für Slawistik
Ort: Literaturhaus Graz, Elisabethstraße 30, 8010 Graz. https://www.literaturhaus-graz.at
Zeit: Montag, 28.11.2022, 19 Uhr
Mehr Info und Kartenreservierung unter: https://www.literaturhaus-graz.at/veranstaltung/jurij-andruchowytsch-liest-aus-radio-nacht/