13:30 – 15:00 Uhr, Raum 1.054, Merangasse 70, 1. Stock
Für MigrantInnen aus Afghanistan, dem Irak, Syrien und anderen Ländern des Nahen und Mittleren Osten, die 2015 eine Reise über die sogenannte Balkanroute antraten, war Serbien sicherlich nie das gewählte oder gewünschte Ziel. Da diese Route jedoch von den reicheren europäischen Ländern geschlossen wurde, stecken derzeit 3.500 bis 4.000 Menschen in Serbien fest. Die meisten von ihnen leben in staatlichen Einrichtungen, die von mehr als 20 NGOs unterstützt werden. Einige - meist jüngere Männer - leben außerhalb dieser Zentren, überwiegend in Belgrad, oder nah an der Grenze, und versuchen illegal in die EU einzureisen. Nur sehr wenige haben in Serbien einen Asylantrag gestellt und beabsichtigen, sich dort dauerhaft niederzulassen.
Auf der Basis von semi-strukturierten Interviews mit verschiedenen Interessengruppen und ausgewählten Flüchtlingen, sowie detaillierter Analysen amtlicher Dokumente und Medien gibt dieser Vortrag Einblick in das staatliche und zivilgesellschaftliche Flucht- und Migrationsmanagement jenseits der EU-Grenze. Darüber hinaus beleuchtet der Vortrag die Lebenssituation von Flüchtlingen, sowie ihre Ziele und Perspektiven angesichts der schwierigen Bedingungen in Serbien.
Armina Galijas Armina Galijaš ist Assistenzprofessorin am Zentrum für Südosteuropastudien der Universität Graz. Sie forscht und lehrt zur modernen Geschichte Südosteuropas.